Das Fundament beim Padel Court

Das Fundament beim Padel Court Das Erstellen eines Fundamentes für ein Padel Court ist für die meisten Bauunternehmer ein Kinderspiel. Dennoch möchten wir Ihnen mit diesem Bericht einige interessante Erläuterungen machen, die helfen werden das Projekt besser anzupacken, ohne dass die Kosten für das Erstellen des Fundamentes unnötig gesprengt werden. 

Bitte beachten Sie, dass auf diesem Fundament Padel gespielt wird und kein Hochhaus gebaut werden soll. Demnach ist die höchste Tragkraft nur am Rand für die Verankerung der Stahlstruktur zu berücksichtigen. Im Bereich des Spielfeldes 20 x 10 m ist die Tragkraft vergleichbar mit einer Terrasse. Da befinden sich nur die Spieler und wird nur Padel gespielt.   

Bei der Planung von Padel-Anlagen im Außenbereich ist es wichtig, die Gegebenheiten vor Ort zu berücksichtigen und auf einen geeigneten Unterbau zu achten. Dazu dient die DIN-Norm für den Sportplatzbau: DIN 18035

Die baulichen Gewohnheiten des Bauunternehmers sind ebenfalls zu berücksichtigen. In der Regel sind deren Systeme und Materialien preisgünstiger als andere Systeme von anderen Landesteilen oder Ländern. Wichtig dabei ist die Erfüllung der wichtigen Spezifikationen des Fundamentes damit es später zum Aufbau des Padel Courts passt.

Die wichtigen Spezifikationen sind:
1. Masse und Lichtpunkte. Wir liefern dann die Masse mit dem Angebot.
2. Streifenfundament aus armierten Stahlbeton für die Standsicherheit bei der Verankerung der Stahlstruktur. Streifenbreite: ca. 40 – 50 cm, Tiefe:  80 cm*
3. Spielfläche 20 x 10 m: wasserdurchlässig oder mit Gefälle von 1%
4. Oberfläche: etwas rau kann es sein, hart, jedoch ohne Risse, Unebenheiten oder Beulen, die einen ungewöhnlichen Ballabsprung verursachen kann. Das würden die Spieler nicht so mögen.

(*) Fundamente müssen frostfrei angelegt sein. Kommt es nun zu Frost, dehnt sich das Wasser aus. Es besitzt so große Kraft, dass es das Fundament punktuell anheben kann. Dadurch wird nun das Fundament selbst beschädigt, sodass Wasser eindringen kann. Dieses Wasser im Fundament führt nun dazu, dass es dieses von innen heraus förmlich sprengt. Der Schaden schreitet immer weiter voran, wenn das Fundament nicht entsprechend frostfrei angelegt wurde.
Damit ein Fundament frostfrei ist, muss es in einer Tiefe angelegt werden, in der kein Frost mehr zu erwarten ist. In deutschen Breitengraden liegt diese Tiefe im Schnitt zwischen 0,80 und 1,50 m. Wie tief es letztlich friert, hängt von den Gegebenheiten vor Ort ab. In einem wenig sonnigen Alpental friert es tiefer als im milden Westen Deutschlands unter Einfluss des Atlantikklimas. Für die meisten Regionen ist eine Tiefe von 80 cm ausreichend, damit das Fundament frostfrei gründet.

Unter dem eigentlichen Fundament eine Drainageschicht
Dennoch wird in der Regel eine weitere Vorsichtsmaßnahme getroffen. So wird unter dem eigentlichen Fundament noch eine Drainage- oder Trocknungsschicht angelegt. Diese besteht aus Schotter (meist 16/32 Körnung), damit Wasser besser abfließen und notfalls ohne Schaden zu verursachen frieren kann.

Das Gespräch mit dem Bauunternehmer
Beim Gespräch mit dem Bauunternehmer ist erstmal festzustellen, ob der Bauunternehmer ein Streifenfundament mit einem wasserdurchlässigen Belag mit einem zu Ihrem Gebiet passenden Abflussbeiwert bei Ihnen machen kann. Beim Abflussbeiwert soll primär die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs sowie die langfristige Sicherung der Spielbelagsqualität. Wichtig dabei ist, dass das Regenwasser abfliesst und nicht auf der Oberfläche stehen bleibt.

Es soll hart sein und über die Zeit so bleiben. Auf dem Belag rollen wir unseren Kunstrasen und darauf kommen dann auf die Gesamtfläche von 200 m2 insgesamt 3 Tonnen Quarzsand. Der Kunstrasen wird nicht verklebt.

Als Bindemittel für das Körnungsgemisch eignet sich Bitumen oder Beton und daraus ergeben sich dann folgende 2 Lösungen:

Sickerasphalt 
(auch „wasserdurchlässiger Asphalt“ genannt)

Asphalt wird im Sportplatzbau als Dränschicht verwendet, auf der die Nutzschichten angeordnet sind. Solche Asphaltsorten sind so offen zusammengesetzt, dass eindringendes Oberflächenwasser sofort in die darunter liegenden Schichten weitergeleitet werden kann. Der Sickerasphalt wird gewalz.
Asphaldeckschicht:  ca. 5 – 10 cm (*)
Körnungsgemisch:    ca. 2 – 16 mm (*)

Das Fundament beim Padel Court

Drainbeton
(auch „wasserdurchlässiger Beton“ genannt)
Das ist Beton der gezielt mit einem Hohlraumgehalt von mindestens 15% hergestellt wird und somit wasserdurchlässig ist. Da diese Fläche nicht gewalzt wird, ist zu beachten, dass die abstehenden Steine vor dem Aufbau mit einem Hammer oder ähnliches zertrümmert werden. Somit verhindern Sie, dass der Kunstrasen beschädigt wird. 
Deckschicht:                  ca. 14 – 16 cm (*)
Körnungsgemisch:       ca.  4 – 8 mm (*)

Das Fundament beim Padel Court

Wenn KEINE wasserdurchlässige Oberfläche erstellt werden kann

Streifenfundament mit Bodenplatte.
Wenn keine wasserdurchlässige Oberfläche erstellt werden kann, dann muss ein Streifenfundament mit Betonplatte mit einem Gefälle von ca. 0,7 – 1,0 % auf der 11m-Seite für das Regenwasser berücksichtigt werden.
Eine Bodenplatte aus armiertem Beton mit Dehnungsfugen alle 2 x 2 Meter.  Zur Armierung der Bodenplatte dient ein Maschendraht der Stärke 20 x 20 x 5 mm.

Das Fundament beim Padel Court

Streifenfundament und Bodenplatte immer einzeln gießen

Die Frage, ob beide Teile gleichzeitig betoniert werden könnten, erscheint also durchaus plausibel. Leider ist es so, dass beide Teile unabhängig voneinander betoniert werden sollten. Erst die Streifenfundamente und danach die Bodenplatte. Zudem kann die Bodenplatte erst betoniert werden, wenn der Beton der Streifenfundamente den Vorschriften entsprechend ausgehärtet ist.

Das Problem ist, dass die Bodenplatte auch ein sehr hohes Gewicht ausmacht. Würden Streifenfundament und Bodenplatte nun gleichzeitig betoniert werden, wäre die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Beton der Bodenplatte den Beton des Streifenfundaments buchstäblich auseinander schiebt oder drückt. Das wiederum würde die Statik signifikant verschlechtern.

Massive Betonbodenplatte in 20 cm-Dicke mit Frostschutzunterbau
Diese Lösung ist eher für wärmere Regionen gedacht. Die höchste Belastung kommt jedoch am Rande zustande, und zwar dort wo die Stahlstruktur verankert wird. Aus diesem Grunde wird in der Regel die Lösung mit dem Streifenfundament bevorzugt.  

Das Fundament beim Padel Court


(*)  Die Angaben sind ohne Gewähr und dienen lediglich als Richtlinien um das Gespräch mit dem Bauunternehmer zu vereinfachen. Lassen Sie sich von Ihrem Bauunternehmer beraten, damit er aufgrund der örtlichen Gegebenheiten, die beste und günstigste Lösung für Sie erarbeiten kann.   Gärtner machen oftmals auch Streifenfundamente für ihre Gartenhäuser, und könnten auch helfen.  

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen sehr gerne zur Verfügung. 

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